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    Was ist die Bibel?

    Die Bibel ist nicht vom Himmel gefallen, sondern von Menschen gemacht. Viele haben an diesem Werk mitgewirkt. Sie haben aufgeschrieben, was sie mit Gott erlebt haben. Sie haben schriftliche Zeugnisse aus früheren Zeiten gesammelt. Und sie haben notiert, was andere ihnen erzählt haben. Hier war allerdings kein Verlag am Werk, der in einer gemeinsamen Anstrengung die Bibel herausgegeben hat. Denn die Bibel ist an vielen Orten entstanden und über einen Zeitraum von rund tausend Jahren.

    Die biblische Überlieferung begann mündlich

    Die ältesten Textstücke sind Liedstrophen aus dem 2. Jahrtausend vor Christus. Die besingen, wie Gott das Volk Israel beim Auszug aus Ägypten im Roten Meer gerettet hat. Da hat niemand mitgeschrieben. Die Lieder wurden gesungen und an Kinder und Kindeskinder weiter gegeben. Auch die sagenhaften Erzählungen von Vorfahren wie Abraham, Isaak und Jakob wurden an den Lagerfeuern der Nomaden über Jahrhunderte erzählt. Erst später hat man sie verbunden zu einem großen Erzählstrang im 1. und 2. Buch Mose.

    Texte werden aufgeschrieben, gesammelt und geordnet

    Die ersten Könige, etwa 1000 vor Christus, Salomo und David, boten nicht nur Gesprächsstoff, sondern sorgten auch selbst dafür, dass ihre Taten schriftlich ins rechte Licht gerückt wurden. Aber auch ihre Kritiker, die Propheten, hinterließen mündliche und schriftliche Zeugnisse. So findet sich in unserer Bibel allerlei Widersprüchliches. Und nach und nach wurden auch Psalmengesänge aufgeschrieben. Doch erst in der Mitte des 1. Jahrtausends vor Christus hat man ernsthaft angefangen, diese Texte zu sammeln und zu ordnen.

    Jesus von Nazareth las aus den heiligen Schriftrollen, aus den Büchern Mose, den Propeheten und den Psalmen. Jede Synagoge hatte eine ganze Reihe davon, aber so etwas wie ein komplettes Buch gab es immer noch nicht. Aber in den griechischsprachigen Teilen des Römischen Reiches kursierte schon seit 200 vor Christus eine griechische Übersetzung vieler Schriften, die Septuaginta. Diese ist bis heute eine wichtige Grundlage für die Textforschung. Erst zu Beginn unserer Zeitrechnung haben jüdische Schriftgelehrte eine verbindliche Textsammlung ihrer heiligen Schriften festgelegt.

    Wie die Nachricht von Jesus Christus durch das Römische Reich ging

    Starke Aussprüche von Jesus, wie etwa „Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen“, gingen wie ein Lauffeuer durchs Land. Die Nachricht, dass Jesus nach seiner Kreuzigung wieder von den Toten auferstanden sei, war ebenfalls eine Sensation, die man überall weiter erzählt hat. Erst 30 bis 50 Jahre später, also gegen Ende des 1. Jahrhunderts, haben die Evangelisten Markus und Lukas, Matthäus und Johannes markante Sätze, Wundergeschichten und weitere Begebenheiten aufgeschrieben. Interessant sind die starken inhaltlichen Übereinstimmungen, aber auch die sprachlichen Unterschiede.

    Bereits um die Mitte des ersten Jahrhunderts  hatten die noch sehr kleinen christlichen Gemeinden die Briefe des Apostels Paulus vorgelesen und weiter gereicht. Paulus hat Jesus persönlich gar nicht gekannt und musste sich auf das stützen, was andere ihm über Jesus Christus erzählt haben. Er selbst berichtet, wie er dem Auferstandenen begegnet sei. Einer seiner Reisebegleiter war Lukas, der später das Evangelium und die Apostelgeschichte geschrieben hat.

    Bibeln gibt es erst seit dem Mittelalter

    Je weiter sich der Glaube an Jesus Christus ausbreitete, umso mehr christliche Texte gingen durch das römische Reich.  Lange blieb es umstritten, welche Evangelien und Briefe als heilige Schriften anzuerkennen seien. Erst im 4. Jahrhundert, als das Christentum die offizielle Religion des Römischen Reiches wurde, einigte man sich auf eine Liste der Schriften, die als Gottes als Wort Gottes gelten. Bis zur Erfindung des Buchdrucks Ende des 15. Jahrhunderts haben Mönche die Schriftsammlungen als ganze Bibeln abgeschrieben. Das Wort Bibel kommt aus dem Griechischen und bedeutet einfach Buch.

    Pfarrer Hans Genthe

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